POLYTEC PASSION CREATES INNOVATION

TREIBER FÜR NACHHALTIGE UND EFFIZIENTE LÖSUNGEN

POLYTEC setzt konsequent auf Innovation, um nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Produkte zu entwickeln. Ob im Einzelhandel mit Logistik­boxen und wiederverwendbaren Pflanzen-Trays oder in der Automobilindustrie mit fortschrittlichen Thermal-Management-Systemen für Elektroautos – das Unternehmen nutzt bewährtes Know-how für neue Produktlösungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Zudem unterstreichen zukunftsweisende Recyclingkonzepte den Anspruch von POLYTEC, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft aktiv mitzugestalten. Mit Neuentwicklungen aus dem Bereich Nachhaltigkeit stärkt POLYTEC ihre Marktposition und leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Ressourcenschonung und Effizienz.

Eine hochgradig automatisierte Produktion wird für gleichbleibend hohe Qualität der funktionalen Pflanzen-Trays sorgen.

KREISLAUFFÄHIGE PFLANZEN-TRAYS: ROBUST UND NACHHALTIG

Mit einer neuen Lösung für ­wiederverwendbare Behälter soll der Pflanzenhandel deutlich ­grüner werden.

Allein in Europa landen jedes Jahr etwa 500 Millionen Einwegverpackungen für Pflanzen im Müll, bei einer Recyclingquote von nur rund 50 Prozent. Um dieses ökologische Problem zu entschärfen, lancierten namhafte Partner aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Norwegen 2022 die Initiative Euro Plant Tray für den branchenweiten Einsatz von wiederverwendbaren Transportverpackungen in der „Grünen Branche“. Teil der Initiative war eine europaweite Ausschreibung, in der sich POLYTEC mit einem besonders innovativen Konzept durchsetzen konnte. 2025 startet die Serienproduktion der neuen Mehrweg-Pflanzen-Trays am Standort von POLYTEC in Ebensee, der bereits umfassende Erfahrung in der Herstellung von Logistikboxen hat.

Nachhaltig in jeder Hinsicht 

Die Trays werden in Ebensee CO2-neutral produziert und sind für mehr als 100 Nutzungskreisläufe und eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren ausgelegt. Danach können sie recycelt und für die Produktion neuer Trays verwendet werden. Dieses Mehrwegkonzept hat das Potenzial, jährlich bis zu 40.000 Tonnen Kunststoffabfall bzw. mehr als 3.300 Müllfuhren einzusparen – ein maßgeblicher Schritt für mehr Nachhaltigkeit im Pflanzenhandel. 
Weitere Vorteile: Dank integrierter Kanäle und Bewässerungsöffnungen kann die Wasserversorgung der Pflanzen auch während des Transports sichergestellt werden. Und die durchdachte Konstruktion erleichtert das Stapeln, das Entstapeln und das Handling

Produktion und Recycling

Die Fertigung in Ebensee erfolgt auf einer hoch modernen Produktionsanlage. Zwei vollautomatisierte Linien gewährleisten eine präzise und effiziente Herstellung, In-Mould-Labeling inklusive: Bereits in der Produktion werden die Trays mit RFID-, 2D-Datamatrixund Barcode-Kennzeichnungen ausgestattet, die eine nahtlose Integration in automatisierte Logistikprozesse ermöglichen. Am Ende ihrer Nutzungsdauer sollen die Trays gesammelt, wieder nach Ebensee gebracht und hier zu neuen Behältern recycelt werden.

Enge Entwicklungspartnerschaft

Bei der Entwicklung der MehrwegPflanzen-Trays arbeitete POLYTEC eng mit Euro Plant Tray zusammen. Gemeinsam definierte man branchenspezifische Anforderungen, die das Design und die Funktionalität der Trays maßgeblich prägen sollten.

WISSENSTRANSFER VON POWERTRAIN ZU THERMAL MANAGEMENT

Seit vielen Jahren befasst sich POLYTEC erfolgreich mit der ­Entwicklung von komplexen Powertrain-Lösungen für Verbrenner-PKW. Dieses Know-how nutzt das Unternehmen nun zunehmend auch für Elektrofahrzeuge.

Aus technologischer Sicht sind Elektroautos weit weniger komplex als herkömmliche Verbrenner. In einem Bereich sind die Anforderungen jedoch sogar noch höher: im sogenannten Thermal Management. Denn Batterien, Elektromotoren und andere Komponenten von E-Autos müssen innerhalb enger Temperaturfenster arbeiten, um Effizienz, Leistung und Lebensdauer zu maximieren. Dafür wiederum benötigt es komplexe Systemlösungen, mit denen POLYTEC europäische OEMs im Verbrennerbereich bereits seit Langem beliefert. Diese Systeme zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, in begrenztem Bauraum viele zentrale Aufgaben zu erfüllen, darunter Kurbelgehäuseentlüftung oder Ölabscheidung. Dieses bei POLYTEC über Jahrzehnte entwickelte Knowhow lässt sich gut auch auf innovative Lösungen für E-Fahrzeuge übertragen.

Innovation aus Erfahrung 

POLYTEC setzt hier einen Entwicklungsschwerpunkt auf Thermal-Management-Lösungen, die Wärmeströme in E-Fahrzeugen steuern. Wie bereits im Powertrain eines Verbrenners zeigt sich auch hier ein klarer Trend hin zu integrierten Gesamtsystemen, die Gewicht und Platz sparen, Serviceerleichterungen bringen, Leckagen vermeiden sowie Kosten senken und gleichzeitig die Zuverlässigkeit steigern. In den letzten Jahren entwickelte POLYTEC für Elektrofahrzeuge bereits Thermal-Management-Produkte für Serienanwendungen, darunter Ölleitungen und Ölbehälter. Die große Herausforderung besteht hier darin, die komplexen Funktionen eines Thermal-Management-Kreislaufs in einem hochintegrierten Modul abzubilden. Auf diese Weise können sowohl Bauraum als auch Kosten erheblich reduziert werden.

Kleine Teile mit großer Wirkung 

Das hochgradig integrierte Thermal Management-System von POLYTEC vereint essenzielle Funktionselemente wie Ventile, Pumpen, Sensoren und Wärmetauscher in einem einzigen Modul. Diese kombinierte Lösung ermöglicht die präzise Temperierung von Batterie, Elektromotor und Fahrgastraum, steigert die Effizienz und reduziert gleichzeitig die Anzahl der benötigten Teile und Schnittstellen.

LEICHTBAU: NEUE KAPAZITÄTEN IN CHODOVÁ PLANÁ

Seit 2023 wird im Werk Chodová Planá mit ­moderner LWRT-Technologie ­produziert. Ein neuer Auftrag sorgt nun für einen ­deutlichen Ausbau der Kapazitäten.

Bereits seit 2023 setzt das tschechische Werk der POLYTEC GROUP in Chodová Planá auf die Fertigung von Produkten aus Lightweight Reinforced Thermoplastics (LWRT). Anlass für die Einführung dieser Technologie am Standort war die geplante Produktion von Bauteilen für Premiumfahrzeuge eines deutschen Herstellers. 

Ende 2024 erhielt POLYTEC einen weiteren großen Neuauftrag, für den der Anlagenpark in Chodová Planá noch wesentlich erweitert werden muss. Denn das Projekt erfordert nicht nur umfangreiche Produktionskapazitäten, sondern auch eine erhöhte Geschwindigkeit: Schließlich sollen rund 9.000 Bauteile täglich vom Band laufen. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wird bis Ende 2025 eine zweite LWRT-Linie auf dem neuesten Stand der Technik installiert. Sie umfasst eine neue 800-Tonnen-Presse, einen hochmodernen Ofen und eine vollautomatische Montage.

WARUM LWRT?

LWRT (Lightweight Reinforced Thermoplastics) ist ein leichtes, mehrschichtiges Sandwichmaterial, das im Vergleich zu herkömmlichen Materialien wie Polypropylen erhebliche Vorteile bietet: geringeres Gewicht, bessere akustische, thermische und mechanische Eigenschaften, Formstabilität und vieles mehr

SMC-RECYCLING: LEICHTBAU OHNE KOMPROMISSE

Sheet Moulding Compound ist ein duroplastischer Faserverbundwerkstoff mit vielen Vorteilen und seit Jahrzehnten wesentliches Ausgangsmaterial der Leichtbauindustrie. Mit einem von POLYTEC neu entwickelten Verfahren soll er nun auch ­kreislauffähig werden.

Bauteile aus SMC sind leicht, stabil, hitzebeständig, flammhemmend und formstabil. Sie erlauben nahezu grenzenlose Gestaltungs- und Designfreiheit und können in manchen Anwendungsformen die vierfache spezifische Festigkeit von Stahl erreichen. Darüber hinaus erzielt SMC eine Oberflächenqualität nach dem Class-A-Standard. All diese Eigenschaften machen den Werkstoff zur ersten Wahl für viele Anwendungen, wenn Leichtbaulösungen für die Mobilität gefragt sind.

SMC-Expertise von POLYTEC 

POLYTEC hat sich in den vergangenen Jahrzehnten unter den führenden Experten in der Verarbeitung von SMC positioniert. Gemeinsam mit ihren Kunden entwickelt sie maßgeschneiderte SMC-Halbzeuge, die präzise auf spezifische Anforderungen und Anwendungen abgestimmt werden. In den Forschungsabteilungen von POLYTEC entstehen immer neue SMC-Formulierungen, darunter styrolfreie Varianten oder Varianten, die Schutz vor elektromagnetischen Feldern oder eine verbesserte Temperaturresistenz bieten. Gleichzeitig optimiert POLYTEC laufend ihre Fertigungstechniken und dehnt damit das Anwendungsgebiet von SMC immer weiter aus. So können etwa besonders belastete Stellen von Bauteilen durch eine partielle Einarbeitung von Kohlenstoff-, Glas- oder Naturfasern verstärkt werden.

Vorreiter im SMC-Recycling 

Bei all diesen Vorzügen hat SMC einen entscheidenden Nachteil: seine Entsorgung. Denn aktuell gibt es kaum etablierte Recyclinglösungen, weshalb das Material meist thermisch verwerWeit über 200 SMC-Formulierungen kommen am Standort Gochsheim für die Fertigung verschiedener Faser-/Matrixkombinationen zum Einsatz. 35 POLYTEC 2024 | INNOVATION tet, also verbrannt werden muss. Doch das soll sich nun ändern. In einem neu entwickelten Verfahren führt POLYTEC ausgedientes SMC wieder in den Produktionsprozess zurück, ohne dabei Einbußen bei der Qualität in Kauf nehmen zu müssen. Konkret lassen sich in dem Verfahren Produkte mit bis zu 25 Prozent Gewichtsanteil an Rezyklat – und damit wesentlich ressourcenschonender – herstellen.

Hervorragende Materialeigenschaften 

Erste gemeinsam mit Kunden durchgeführte Tests, in denen Recycling-SMC bei der Produktion von Außenhautbauteilen eingesetzt wurde, zeigten bereits, dass sich die Materialeigenschaften im Vergleich zu Neuware nicht verändern und in Sachen Belastbarkeit und Oberflächenqualität dem Serienstandard entsprechen. Und auch der Herstellungsprozess bleibt weitestgehend unverändert. Dadurch ist eine problemlose Integration in bestehende Produktionsprozesse möglich.

Unzählige Anwendungsmöglichkeiten 

Recycling-SMC könnte damit schon bald auf breiter Basis eingesetzt werden. Dabei kann nicht nur eigenes Ausschussmaterial wiederverwendet werden, sondern auch Komponenten aus Windkraftanlagen, Booten oder Flugzeugen. Auf diese Weise kann ein nachhaltiger Materialkreislauf entstehen, in dem ausgediente Bauteile zu neuen Produkten verarbeitet werden – und das ohne Qualitätsverlust.

Investitionen in SMC-Verarbeitung 

In den vergangenen Jahren investierte POLYTEC gezielt in die Weiterentwicklung ihrer SMC-Kapazitäten. Zuletzt wurden etwa die SMC-Produktion am Standort Gochsheim modernisiert und eine KI-gestützte Kleinkomponentenanlage implementiert. Digital gestützt entstehen hier nicht nur erprobte Halbzeuge für die gesamte POLYTEC GROUP, sondern immer wieder auch neue, richtungsweisende Materialkombinationen. Ein sogenannter digitaler Zwilling, der alle Abläufe und Abhängigkeiten der bestehenden Anlagen digital abbildet und hoch präzise Datenanalysen entlang der gesamten Produktionskette ermöglicht, unterstützt die Mitarbeiter:innen des Standorts beim effizienten Betrieb der Halbzeugfertigung. Darüber hinaus kann jedes SMC-Coil durch ein eigenes System lückenlos nachverfolgt – und damit die Qualität dauerhaft sichergestellt – werden. In Summe konnte damit auch die Prozessstabilität am Standort deutlich optimiert werden. 

Mit ihrer SMC-Expertise und ihrem neuen Recyclingverfahren positioniert sich die POLYTEC GROUP in einem Markt mit erheblichem Wachstumspotenzial, das weit über die Automotive-Industrie hinausgeht. Das Kundeninteresse an den innovativen Recyclinglösungen ist groß. Und POLYTEC ist überzeugt, dass SMC eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Produktion von Leichtbaukomponenten spielen wird.