POLYTEC PASSION CREATES INNOVATION

RESILIENT UND WANDLUNGSFÄHIG

PROGRESSING RESPONSIBLY

Immer wieder hat die POLYTEC GROUP in ihrer ­Unternehmensgeschichte Anpassungsfähigkeit und Krisenbeständigkeit bewiesen. Ob es die von der Finanzkrise 2008 ausgelösten wirtschaftlichen Verwerfungen waren oder die Folgen des ­Dieselskandals im Jahr 2015 – POLYTEC gelang es stets, Krisen auch als Chance zur Transformation zu nutzen. Und auch die ­Covid-19-Pandemie und alle ihre Begleiterscheinungen nutzt der Konzern für Umstrukturierung, Verschlankung und Weiterentwicklung. ­Zugleich profitiert das Unternehmen auch von jenen Schritten, die es auf diesem Weg bisher bereits gesetzt hat.

 

Zweifellos befinden wir uns in einer Zeit besonderer Herausforderungen. Nicht nur, dass die Automobilindustrie in den vergangenen Jahren von einem tiefgreifenden Umbruch durch neue, elektrische Mobilitätskonzepte geprägt war, führte Covid-19 ab 2020 zu ungeahnten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen (Um-)Brüchen. Einmal mehr war und ist die Automobilindustrie von diesen Veränderungen besonders stark betroffen, und auch für POLYTEC machten sie 2020 zu einem äußerst schwierigen Geschäftsjahr. Nach einer kurzen Erholungsphase Anfang 2021 belasteten die im Jahresverlauf steigenden Rohstoff- und Energiepreise sowie der weltweite Chipmangel die Automobilbranche abermals. Zu all dem kommt seit Februar 2022 noch der Krieg in der Ukraine, einem wichtigen Beschaffungsmarkt für die Automobilindustrie, dessen langfristige Folgen noch kaum absehbar sind, der kurzfristig jedoch schon zu Produktionsaussetzungen bei großen Automobilherstellern führte. Als Zulieferunternehmen befindet sich POLYTEC aufgrund all dieser Faktoren in einer besonders herausfordernden Lage zwischen steigenden Material- sowie Produktionskosten und hoch volatilen Mengenabrufen ihrer Automo­tive-Kunden. 

 

Kompetenzen bündeln

Ungeachtet dessen richtet POLYTEC ihren Blick auf jene Chancen, die der Wandel der Mobilität für das Unternehmen bereithält. Schon vor Ausbruch der Pandemie hatte die POLYTEC GROUP einen völlig neuen strategischen Ansatz implementiert: Die POLYTEC ­SOLUTION FORCE bündelt das Know-how des gesamten Konzerns und entwickelt daraus Kunststofflösungen für unterschiedliche Anwendungen und Branchen. Der Mechanismus dahinter besteht aus einer engen Zusammenarbeit der Bereiche Vertrieb, Engineering und Projektmanagement. Der Vertrieb nutzt seine Marktkenntnis zur Entwicklung von Produktideen für unterschiedliche Branchen und Anwendungsfelder. Und die Engineering-Expert:innen von ­POLYTEC bündeln die Material-, Technologie- und Produktionskompetenz des gesamten Konzerns für die Umsetzung dieser Ideen in die Wirklichkeit. Mehr über die POLYTEC SOLUTION FORCE, die den Marktzugang der Gruppe mit Beginn des Jahres 2020 auf vollkommen neue Beine gestellt hat, lesen Sie hier​​​​​​​. Dank dieses neuen Konzepts bewegt sich POLYTEC viel agiler im Markt als so mancher Mitbewerber und dehnt ihre Aktivitäten auch auf Branchen abseits der Automobilindustrie aus.

 

Portfolio erweitern

Darin liegt auch ein langfristiges Ziel der POLYTEC GROUP: Ihre Aktivitäten im Bereich Non-Automotive sollen sukzessive wachsen, der Umsatz daraus bis 2025 um 40 Prozent steigen. Und auch innerhalb seines Automotive-Umsatzes schichtet der Konzern um: Schon heute liefert POLYTEC komplexe Bauteile für elektrisch betriebene ­Fahrzeuge – und arbeitet intensiv an der Erweiterung ihres Produktportfolios für diese Fahrzeugkategorie. In der Elektromobilität sieht POLYTEC auch eines ihrer größten Wachstumspotenziale. Denn die Etablierung batteriebetriebener Fahrzeuge steht längst außer ­Frage. Und während der Bedarf an ­Produkten aus dem Powertrain-Bereich für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren langsam zurückgeht, baut der Konzern sein Portfolio für Elektroautos kontinuierlich aus. So befasst sich POLYTEC aktuell etwa intensiv mit der Entwicklung von Hochvoltbatterie-Gehäusen. Diese komplexen, aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Bauteile könnten die Powertrain-Produkte, die POLYTEC für Verbrennungsmotoren her­stellt, langfristig ablösen.
 

 

Organisation anpassen

Um die Kompetenzen der gesamten Gruppe in der POLYTEC SOLUTION FORCE bündeln zu können, waren und sind umfangreiche strukturelle und organisatorische Maßnahmen notwendig. Allem voran müssen die Technologievielfalt und damit die Komplexität der Vorgänge im Konzern langfristig beherrschbar und steuerbar gemacht werden. Kaum ein anderes Unternehmen wendet so viele unterschiedliche Materialien und Technologien an wie die POLYTEC GROUP: von Spritzguss über faserverstärkte Kunststoffe bis hin zu Polyurethanverarbeitung und zahlreichen Technologien zur Weiterbearbeitung der Teile. Um diese enorme Vielfalt beherrschbar zu halten und effizient für Produktinnovationen kombinieren zu können, startete ­POLYTEC 2015 im Rahmen eines ehrgeizigen Programms die digitale Durchdringung der gesamten Gruppe. Alle Standorte und nahezu alle Unternehmensbereiche von POLYTEC – vom Engineering über die Produktion bis hin zu Prozessen im Backoffice – werden standardisiert und mithilfe digitaler Anwendungen leichter steuerbar gemacht, indem Datenqualität und -verfügbarkeit massiv gesteigert und Abläufe abseits der unmittelbaren Fertigung zunehmend automatisiert werden. In Vorbereitung auf diese Digitalisierungsoffensive mussten die Prozesse im Unternehmen zunächst analysiert, optimiert und standardisiert werden, mit dem Ergebnis, dass die ­POLYTEC GROUP heute deutlich effizienter und agiler dasteht als noch vor einigen Jahren. Über aktuelle Fortschritte und Projekte der Digitalisierungs-Roadmap von POLYTEC lesen Sie ab hier​​​​​​​.

Nachhaltig handeln

Nicht zuletzt dieser neuen Agilität ist es geschuldet, dass der Konzern auch im instabilen Krisenjahr 2021 ein akzeptables Ergebnis erwirtschaften konnte. Und sie wird auch in den kommenden Jahren über den Erfolg der POLYTEC GROUP mitentscheiden. Denn neben der aktuellen Krise und dem langfristigen Wandel der Mobilität stehen weitere Herausforderungen an. Etwa der Klimaschutz, für den die POLYTEC GROUP auf Basis ambitionierter Ziele einen maßgeblichen Beitrag leisten möchte. Die Formierung eines eigenen Teams, das sich im Ressort von COO Heiko Gabbert mit den Agenden Umweltschutz und Nachhaltigkeit befasst, soll dem Thema innerhalb des Konzerns zusätzlich Nachdruck verleihen.

In Fragen der Nachhaltigkeit muss sich POLYTEC, deren Kerngeschäft aus der Verarbeitung von Kunststoff besteht, natürlich auch mit dem schlechten Image dieses Materials auseinandersetzen. Ein Image, das aber nur zum Teil berechtigt ist. Denn Kunststoff bietet deutliche Vorteile gegenüber anderen Materialien – auch in Sachen Nachhaltigkeit: Verantwortungsvoll eingesetzt, ist es vielseitig anwendbar, langlebig und wiederverwertbar. Und natürlich tragen die (Leichtbau-)Teile von ­POLYTEC seit vielen Jahren dazu bei, Fahrzeuge im Betrieb leichter, effizienter und damit umweltschonender zu machen. Dennoch denkt POLYTEC weiter und durchleuchtet ihre Produktionsprozesse, Vormaterialien und Lieferketten hinsichtlich Umwelt- und Klimaverträglichkeit. Als Orientierungslinie bei der Erhebung messbarer Nachhaltigkeitsziele dient ab dem Geschäftsjahr 2022 das Klassifizierungssystem der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union. Doch schon heute kann der Konzern auf messbare Erfolge in Sachen Nachhaltigkeit verweisen. So bezieht er an seinen mitteleuropäischen Standorten Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen, investiert massiv in Energieeffizienz und errichtet Recycling- sowie Photovoltaikanlagen. 2021 definierte POLYTEC darüber hinaus „Nachhaltigkeit im Produktportfolio“ als einen von drei zentralen Schwerpunkten in ihrer Engineering-Strategie.

Nachhaltiges Handeln wird bei ­POLYTEC aber nicht nur aus einer internen Motivation heraus vorangetrieben. Auch externe Stakeholder wie Investoren, Kunden oder die Politik – Stichwort EU-Taxonomie-Verordnung – machen eine Unternehmensstrategie notwendig, die Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes miteinschließt. POLYTEC stellt sich bereitwillig diesen Anforderungen.

 

Den Dialog führen

Daneben gibt es noch einen anderen, für die Stakeholder der POLYTEC GROUP mindestens ebenso wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit: nämlich die ökonomische Nachhaltigkeit des Unternehmens. In den vergangenen Monaten wurde POLYTEC von den wirtschaftlichen Entwicklungen in eine Lage gedrängt, die ihren Handlungsspielraum zunehmend einschränkte. Hier sind auf einer Seite steigende Rohstoff- und Energiekosten zu nennen. Auf der anderen Seite stehen höchst volatile Mengenabrufe seitens der Kunden, die die Planung und das Management von Kapazitäten massiv erschweren. Glücklicherweise profitiert POLYTEC in dieser Situation von einer vergleichsweise breiten Diversifikation im Bereich Automotive und damit von einer guten Marktposition. Dass der Konzern in der aktuellen Lage zusätzliche Kosten nur zum Teil an seine Kunden weitergeben kann, wirft die Frage auf, wie Geschäftsbeziehungen zwischen Kunden und Lieferanten in Zukunft nachhaltiger gestaltet werden können. POLYTEC ist bestrebt, hier in einen offenen Dialog mit ihren Kunden und Lieferanten zu treten, um Modelle zu entwickeln, die auch in Krisenzeiten Innovationskraft ermöglichen und Arbeitsplätze sowie Wirtschaftsstandorte sichern.

 

Positiv denken

Will man eine Zwischenbilanz über die bisherigen Auswirkungen der aktuellen Krisen ziehen und blickt man zurück auf das Geschäftsjahr 2021, kann man feststellen, dass die POLYTEC GROUP ihren stabilen Kurs auch in einem rauen Fahrwasser halten konnte. Parallel dazu hat sie ihren Transformationsprozess in Richtung eines Unternehmens vorangetrieben, das nicht in Technologien und Branchen denkt, sondern ausschließlich in Lösungen. Auf diesem Weg kommt sie gut voran – angetrieben von jenen Erfolgsfaktoren, die sich längst tief in der Unternehmenskultur der POLYTEC GROUP verankert haben: Entwicklungskompetenz und Innovationskraft, Technologieführerschaft und Effizienz, Eigeninitiative und Kundennähe – und nicht zuletzt das Bekenntnis zu Anpassungen in fordernden Zeiten.   

2021: EIN JAHR MIT RAUEM GEGENWIND UND LICHTBLICKEN

Eine ganze Reihe äußerer Faktoren hat das wirtschaftliche Umfeld der POLYTEC GROUP in den letzten Jahren verändert – und erschwert. Die Pandemie verstärkte die Unwägbarkeiten für den Konzern seit 2020 zusätzlich, und 2021 verschärfte sich der Gegenwind für Automobilzulieferunternehmen wie POLYTEC abermals. Doch zeichnet sich das Unternehmen nicht erst seit gestern durch besondere Flexibilität und die Bereitschaft aus, sich laufend an neue Rahmenbedingungen anzupassen, und begegnet damit auch dem aktuellen Umfeld.

 


​​​​​​​Materialpreissteigerung

Im Geschäftsjahr 2021 stiegen die Preise für Rohstoffe, Vorprodukte und Energie im Durchschnitt um weit über 30 Prozent, was nicht nur die ­POLYTEC GROUP, sondern die gesamte Industrie vor enorme Herausforderungen stellt.


Chipmangel

Lieferengpässe bei Halbleitern führten weltweit zu Verwerfungen in der Industrie. Besonders hart getroffen wurde die Automobilindustrie. Die Folge waren geringere Produktionszahlen bei den OEMs und damit weniger Aufträge für POLYTEC in diesem Segment. Expert:innen gehen davon aus, dass sich diese Schieflage im Markt für Halbleiter mittelfristig wieder stabilisieren dürfte.


Abrufvolatilität

Seit Einsetzen der Coronapandemie werden Kundenaufträge mit großen Stückzahlen oft extrem kurzfristig abgerufen oder storniert – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Kapazitätsplanung der POLYTEC GROUP. 

 

Nachfragerückgang

Im europäischen Fahrzeugmarkt ­lagen die Absatzzahlen von PKW 2021 um mehr als ein Fünftel unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Auch für ­POLYTEC stellte der Nachfrageeinbruch eine Herausforderung mit teils schwer vorhersehbaren Entwicklungen dar. Dem begegnete das Unternehmen mit einer flexiblen Produktionsfahr­weise.

 

Trotz massiver zusätzlicher Kosten erwirtschaftete POLYTEC im Geschäftsjahr 2021 ein vertretbares Ergebnis. In schwierigen Verhandlungen gelang es dem Konzern, offensichtliche Preissteigerungen und daraus resultierende zusätzliche Belastungen zumindest teilweise an seine Kunden weiterzugeben. Angesichts der Tatsache, dass manche Unternehmen der Branche in den vergangenen Jahren Rekordergebnisse verbuchten, regt POLYTEC einen Diskussionsprozess an: Wie lassen sich Einsparungen auf Kundenseite, auf ­Lieferantenseite und in internen Prozessen erzielen? Und wie könnte ein fairer Umgang innerhalb der gesamten Lieferkette zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit für alle Akteure führen?