POLYTEC PASSION CREATES INNOVATION

DIE DIGITALISIERUNGS-ROADMAP DER POLYTEC GROUP

VEREINHEITLICHEN, VERNETZEN, BESCHLEUNIGEN

Im Jahr 2015 startete die POLYTEC GROUP mit ONE POLYTEC eine ­strategische Initiative, mit der die gruppenweite ­Zusammenarbeit ­gefördert und die enorme Technologiekomplexität des Konzerns für eine verbesserte Marktbearbeitung nutzbar gemacht ­werden ­sollte. Die technisch-operative Basis dafür schafft eine breit angelegte ­Digitalisierungsoffensive. Nahezu alle Prozesse des Unter­nehmens ­werden darin zunächst vereinfacht, standardisiert und ­an­schließend ­mithilfe digitaler Lösungen zentral steuerbar ­gemacht. 2021 hat ­POLYTEC auf dieser ­Digitalisierungs-Roadmap ­wichtige ­Meilensteine erreicht.
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Die Arbeit an weltweit 20 Standorten zu standardisieren und zugleich eine enorme Technologie- und Produktvielfalt agil zu steuern, weiterzuentwickeln und daraus neue Lösungen für einen Markt im Wandel zu entwickeln, sind derzeit die größten Herausforderungen der POLYTEC GROUP. Um diese Herausforderungen zu meistern, befasst sich der Konzern intensiv mit der Umgestaltung seiner Systemlandschaft.



​​​​​​​Technologievielfalt als ­Wettbewerbsvorteil

Der Hintergrund für diese Notwendigkeit erklärt sich aus einem Nebeneffekt des Wachstums, das die POLYTEC GROUP im Lauf ihrer Firmengeschichte vollzog. In den vergangenen Jahrzehnten entstand durch den Zusammenschluss von Werken mit unterschiedlichen Schwerpunkten eine enorme Vielfalt an Technologien, die POLYTEC für die Erschließung neuer Anwendungsgebiete ihrer Produkte sowie neuer Marktsegmente nutzen möchte. Diese Vielfalt geht aber auch mit hoher Komplexität einher, die beherrschbar und steuerbar bleiben muss. Dafür implementierte das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine Zentralorganisation, mit deren Hilfe standortübergreifende Teams optimal zusammenarbeiten und koordiniert werden können. 



​​​​​​​Neue Chancen durch digitale Effizienz 

Eine Herausforderung bei einer solchen zentralen Organisationsform liegt darin, relevante Information rasch und in verlässlicher Qualität zur Verfügung zu stellen, sodass Entscheidungen auf ­allen Ebenen des Konzerns schneller, effizienter und fundierter getroffen werden können. Dafür war zunächst die Vereinfachung und Standardisierung einer Vielzahl von Abläufen in der gesamten POLYTEC GROUP notwendig, die nun mithilfe intelligenter Softwarelösungen sukzessive zentral steuerbar und koordinierbar gemacht werden.  

Daraus erwachsen drei zentrale Vorteile: Erstens verbessern effizientere Prozesse die Wirtschaftlichkeit, was sich in geringeren Verwaltungs- und Produktionskosten und damit in höherer Wettbewerbsfähigkeit niederschlägt. Zweitens erleichtert „digitale Effizienz“ die Neuentwicklung von innovativen Produktlösungen über alle Standort- und Technologiegrenzen hinweg. Und drittens sind rasche und fundierte Entscheidungen auf Basis hoher Informationsgeschwindigkeit und -qualität gerade in volatilen wirtschaftlichen Zeiten ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. 

Diese drei Faktoren spielen in einem Marktumfeld, das gerade einen tiefgreifenden Wandel vollzieht, freilich eine ganz besondere Rolle – einen Wandel, den POLYTEC gezielt zu ihrem Vorteil nutzen möchte: Auf Basis von Innovationskraft, Technologievielfalt und Agilität sollen mit intelligenten Kunststofflösungen bestehende Marktanteile erhöht und völlig neue Marktsegmente erschlossen werden. 

Parallel zur laufenden Digitalisierungsinitiative wurde mit der POLYTEC ­SOLUTION FORCE Anfang 2020 daher auch ein neues Konzept zur Marktbearbeitung vorgestellt, bei dem die ­POLYTEC GROUP ihr gesamtes Know-how für die Entwicklung und Verwirklichung neuer Produktideen nutzt. Auch dafür bildeten die bisher umgesetzten Digitalisierungsprojekte eine Grundvoraussetzung. Mehr über die POLYTEC SOLUTION FORCE lesen Sie hier​​​​​​​. 

TRANSPARENTER, SCHNELLER, SCHLANKER

Drei langfristige Ziele geben auf der Digitalisierungs-Roadmapder POLYTEC GROUP seit 2016 die Richtung vor.

Information soll effizient sowie in nutzer- und aufgabenorientierter Form bereitgestellt werden.

Entscheidungsrelevante Informationen sollen in Echtzeit oder auf Knopfdruck verfügbar gemacht werden, um im Fall von Abweichungen die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Dies ermöglicht es, Handlungsbedarf ohne eine aufwendige Analysephase rasch zu erkennen und unmittelbar richtig zu reagieren.

Standardaufgaben sollen auch abseits des Wertschöpfungsprozesses weitgehend automatisiert werden.

​​​​​​​Fortschritte auf einem komplexen Weg

Die Implementierung digitaler Anwendungen zur Vernetzung und Steuerung unterschiedlicher Unternehmensbereiche und Standorte ist eine hoch komplexe Aufgabe, die bei POLYTEC in zehn Streams organisiert wird. Nachdem Covid-19 zu Unterbrechungen geführt hatte, machten im vergangenen Geschäftsjahr einige Digitalisierungs-­Streams wesentliche Schritte vorwärts. 

Auch wenn POLYTEC das Ende ihrer Digitalisierungs-Roadmap noch nicht erreicht hat, steht die Gruppe dank der bereits getroffenen Maßnahmen bereits heute digitaler – und damit viel wendiger und flexibler – da. Vor allem aber hat sie ihre Position in einem transformativen Markt schon jetzt langfristig gestärkt.
 

MILESTONES 2021

S4//MES: Zusammenarbeit optimiert

Beim Projekt S4//MES befasst sich ein Team aus rund 60 Personen mit der Implementierung eines Systems, mit dessen Hilfe Abläufe an verschiedenen Standorten der POLYTEC GROUP vereinheitlicht werden. So kann eine Mitarbeiter:in aus Lohne problemlos die Überwachung und Steuerung eines Prozesses in Wolmirstedt übernehmen – und umgekehrt. Kurzfristige Personalausfälle werden auf diese Weise rasch kompensiert bzw. Probleme gemeinsam gelöst. 

Daneben umfasst S4//MES aber auch noch andere Features: die Anzeige von Echtzeitinformationen über Verbräuche und die aktuelle Planungssituation, besseres Reporting auf Basis umfassender Daten und vieles mehr. In Summe soll das System Mitarbeiter:innen zu mehr Freiraum für qualifiziertere Tätigkeiten verhelfen. 

Und schließlich enthält dieser Stream auch die großflächige Erfassung von Prozessdaten, die weit über das übliche Maß hinausgeht. Dies ermöglicht tiefgreifende Analysen – darunter etwa solche zur Korrelation unterschiedlicher Prozessparameter. Technisch ist damit nicht zuletzt die Basis für zukünftige Anwendungen von künstlicher Intelligenz gelegt.

Im Juni 2022 geht S4//MES an den POLYTEC-Standorten Lohne, Wolmirstedt und Thannhausen live. Im Werk Ebensee ist es bereits im Einsatz, weitere Standorte folgen in den nächsten Jahren. 

Business Intelligence: Produktivität auf Knopfduck

Um Transparenz, Datenqualität und Geschwindigkeit geht es auch beim Stream Business Intelligence. Zwei Software-Applikationen werden dafür genutzt, die Qualität von entscheidungsrelevanten Informationen und deren Übertragungsgeschwindigkeit ohne zusätzlichen Aufwand zu erhöhen. Auf diese Weise kann Handlungsbedarf frühzeitig erkannt und gegebenenfalls rasch eingegriffen werden. Möglich machen das automatisierte Echtzeitreports und interaktive Dashboards, mit deren Hilfe Mitarbeiter:innen jederzeit brandaktuelle Informationen abrufen können.

Davon profitieren unterschiedliche Unternehmensbereiche: Mitarbeiter:innen aus Sales und Einkauf etwa können auf Knopfdruck Berichte und Analysen mit tagesaktuellen Daten generieren. Produktionsmitarbeiter:innen erhalten operative Kennzahlen zu Produktivität, Ausschuss oder Störungen in Echtzeit, und das Management kann sich unternehmensrelevante Kennzahlen ohne manuellen Aufwand in der Berichtserstellung ausgeben lassen. 

Gestartet wurde das Projekt im August 2021. Bis Sommer 2022 sollen wesentliche Module davon schrittweise über den gesamten Konzern bzw. auf einzelne Pilotwerke ausgerollt werden.

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Collaboration: Information bestens geteilt

Collaboration ist einer der wichtigsten Streams in der Digitalisierungs-Roadmap von POLYTEC und bildet die technische Grundlage für die Zentralorganisation auf Basis standortübergreifender Kooperation von Arbeitsteams. Bereits 2020 zeigte sich unverhofft die Stärke dieses Konzepts: Die Standardisierung der Infrastruktur versetzte POLYTEC in die Lage, innerhalb von nur einem Tag konzernweit auf Homeoffice umzustellen. Die Funktionalität wird laufend und bedarfsgerecht erweitert.
 

HR: Einheitliche Standards ­erleichtern Prozesse

Ende 2019 starteten die HR-Teams der POLYTEC GROUP ein gruppenweites Projekt zur Vereinheitlichung und Verbesserung von HR-Prozessen. In Österreich, Deutschland und den Niederlanden wurde das Projekt zu einem großen Teil bereits umgesetzt. Zeitmanagement, Reiseanträge, Weiterbildungen und vieles mehr werden hier heute bereits einheitlich – und vor allem digital – organisiert. 

Dafür mussten zunächst acht Altsysteme abgelöst und alle Prozesse und Dokumente im HR-Bereich angeglichen werden. Trotz pandemiebedingter Hürden wurde ein Großteil des Projekts Ende 2021 plangemäß abgeschlossen. Nun sollen die standardisierten HR-Systeme weiterentwickelt und langfristig über die gesamte POLYTEC GROUP ausgerollt werden. 

PEP-Projektportal: 
Mehr ­Transparenz im Projekt­management

Im Mai 2021 erfolgte der Go-live eines völlig neuen digitalen Tools für Projektmanager:innen, Key-Accounter, Product-Line-Administrator:innen und unterschiedliche andere Fachbereiche der POLYTEC GROUP: Das PEP-Projektportal ist eine Plattform, auf der Kundenprojekte von der Akquisition bis hin zur Überleitung in die Serienfertigung abgewickelt werden. Alle Projektdaten können von den Projektbeteiligten zeit- und ortsunabhängig abgerufen werden. 

Bei der Entwicklung des Systems wurden Workflows, Verantwortlichkeiten, Dokumente und ihre Ablage standardisiert und großteils digitalisiert. Dadurch entstand im gesamten Prozess eine bislang noch nie dagewesene Transparenz. Anstatt auf kostspielige Spezialsoftware zurückzugreifen, wurde das PEP-Projektportal technisch auf Basis von Standardsoftware implementiert. Damit lassen sich in Zukunft auch für andere Prozesse Portallösungen einfach und günstig realisieren.



​​​​​​​​​​​​​​Roll-out-Fähigkeit im Fokus

Insgesamt wurde entlang der gesamten Digitalisierungs-Roadmap der POLYTEC GROUP großer Wert auf die Roll-out-Fähigkeit der einzelnen Anwendungen anstelle einer schnellen Umsetzung einzelner Leuchtturmprojekte gelegt. Die Voraussetzung dafür war ein enger konzernweiter Abstimmungsprozess im Vorfeld. Darin definierten Teams über alle Fachbereiche hinweg konkrete Anforderungen und die notwendigen Standardisierungsmaßnahmen bei einzelnen Prozessen. In den letzten Jahren wurde so eine hervorragende Grundlage für die laufende Implementierung gelegt.

Aus technischer Perspektive beschränkt sich POLYTEC auf eine möglichst geringe Anzahl an Plattformen mit hoher Flexibilität. Damit möchte das Unternehmen weitgehend unabhängig von teurer Spezialsoftware bleiben und seine hohe interne Kompetenz für zukünftige Anpassungen der verwendeten Systeme nutzen.

Was sich in der Umsetzung der Digitalisierungs-Roadmap einmal mehr zeigt, ist die enorme Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft des Teams von POLYTEC.